Rama tan ma.

Deutsche Kalligraphie (Normschrift) auf Papier, teils mit berklebungen und Korrekturen in Bleistift. 47 unnumerierte Bl tter mit 29 ganzseitigen, bildm ig ausgef hrten Aquarellen auf zwischengebundenen Kartontafeln. Halbleinenband mit aufkaschierten Deckelillustrationen, am hinteren Deckel signiert. Im Originalschuber mit gemaltem Deckelschildchen. 8vo (150 x 218 mm). Hochinteressante satirische Dialektdichtung in Versen ber den Wiener Kunstbetrieb der Nachkriegszeit. In Wort und Bild ausf hrlich portraitiert werden u. a. Leherb, Friedensreich Hundertwasser und Arnulf Rainer. Auf letzteren, der seine fr hen Arbeiten mit dem Pseudonym "TRR" signierte, beziehen sich die Verse: "[.] Weil aner d net mittuan k nn / M lt er sein Gsicht statt d Leinw nd n; / So will er d ndern unterkriagn / Do si dabei net strapeziern! / Wia ers erreicht, dabei si s richt, verr t a kurze Lebensgschicht: / Drei Wochen und drei Stund w rn um, / H t er si druckt vom Studium. / Drauf w r d Hundsgruppe s Wirkungsfeld / Wo er mit 'Trrrr' de Kunst verbellt. / Durchs Kunstleben is er grennt ganz wild, / H t an Radaubruader stets gspielt, / In Wolfsberg anm l ungeniert / A fremdes Bild schwarz berschmiert [.]". - Die hervorragende Qualit t der Illustrationen, aber auch die zu teils sehr emotionaler Kritik an den jeweils behandelten Personen herangezogenen Interna lassen darauf schlie en, dass es sich beim Urheber um einen konservativen Angeh rigen der Wiener Akademie gehandelt haben k nnte. Die letzten Zeilen des Werks sind wohl eher nicht als Hinweis darauf zu lesen, dass dieser als Gaststudent in Wien weilte: "A jeder w schechte aus Wien / H t w s vom liaben Augustin / [.] Kan Sinn f r Gh igkeit und Neid / A guates Herz f r brave Leut. / [.] Nur etw s kann eahms kr ftig stiern; / Wann Zuagraste w s ausstallieren [.]". Der deutsche K nstler Matthias Koeppel (geb. 1937), der in den 1960er Jahren in Wien studierte und zuletzt mit dem Triptychon "Die ffnung der Berliner Mauer" zur Ausstattung des Berliner Abgeordnetenhauses beitrug, bestreitet jedenfalls die Urheberschaft des vorliegenden Bandes ("Da die Zeichnungen eine gute Qualit t haben, m te ich mich allerdings nicht sch men, wenn Sie von mir w ren. Ich sch tze, da der Maler lter ist als ich [.] Seine stilistische Festlegung m te er schon in den 30er Jahren erfahren haben [.]", aus dem beiliegenden Schreiben v. 10. XII. 1999). - Bemerkenswertes unver ffentlichtes Zeitdokument mit beeindruckend qualit tvollen, zeitgen ssischen Portraits bzw. Karikaturen der Kunstschaffenden im Wien der Nachkriegszeit.