Dettagli
Anno di pubblicazione
1977
Formato
(ca. 29,7 x 21 cm).
Soggetto
Philosophie, 70er Jahre, Akademie der Künste, Aufsätze, Handschriften, Literaturgeschichte, Manuskripte, Nachrufe, Philosophie, Vorträge, Wissenschaftsgeschichte
Descrizione
Blätter wurden mittig gefaltet und oben geheftet. Papier minimal randgebräunt, sonst gut erhalten.
Descrizione
Manuskript, maschinengeschrieben, mit Deckeltitel und handschriftlichen Notaten (Zeitgenössische Kopie).
Descrizione
Amery verfasste einen besonderen Nachruf auf Ernst Bloch. Dieser Nachruf wurde von ihm 1977 in der Akademie der Künste (Berlin/West) vorgetragen, deren außerordentliches Mitglied er war. Später ist der Text in seinem Buch "Der integrale Humanismus: Zwischen Philosophie und Literatur" erschienen. Amery erinnert Bloch in seinem persönlichen Text als Gast des Goethe-Instituts in Brüssel: "Es war vor mehr als einem Jahrzehnt. [.] Er hatte vor sich einen winzigen, zerknitterten Zettel und redete frei. Je nun, druckreif frei sprechen, darauf verstehen sich viele. Hier aber erlebte ich etwas mir bis dahin nicht geahntes: die freie Rede im doppelten Sinne. Der Vortragende war frei nicht nur von einem niedergelegten Konzept, sondern frei auch vom Panzer des eigenen Denkens. Ein angeschlagener Akkord war stets offen: jede Modulation schien möglich, man wusste nie, wohin der Weg dialektischer Rede ihn führen werde. [.] Ernst Bloch beschwor den Menschen, seinen Menschen herauf, der sich aus den Himmeln jene Hoffnungen holte, die dort wie Fixsterne gestanden hatten und nunmehr in Bewegung gerieten, erdwärts." Am Ende seines Nachrufs kommt Amery auf Blochs Hoffnung zurück: "Als ich viel später Blochs "Experimentum mundi" zu rezensieren hatte, wurde mir unheimlich zumute bei des Philosophen Versicherung, es sei die Hoffnung dem individuellen Tode und der Entropie gegenüber exterritorial. Der Satz klingt jetzt, wo tot ist der ihn sprach noch ungeheuerlicher in seiner promethischen Herausforderung - Ernst Bloch ist fort - die Welt, die wir bewohnen, sieht nicht nach Hoffnung aus." Ein Jahr später hat sich der Autor das Leben genommen. Hier handelt es sich um das Manuskript (Schreibmaschine, in Kopie) zum späteren Text. Dieses enthält zahlreiche Eingriffe von Amery selbst in den Text. Diese Streichungen, Korrekturen, Ergänzungen und Satzumstellungen betreffen den ganzen Text. Es handelt sich also um den Text im Entstehen, der auf dieser Grundlage vorgetragen wurde. Hier liegt der entstehende Text in Kopie vor, die der Autor einem anderen Akademiemitglied (es handelt sich um den Architekten Hermann Fehling, Berlin) überreichte. Manuskript mit handschriftlichen Änderungen des Autors!