Eigenh. Brief mit U.

3 SS. auf Doppelblatt. 4to. An einen nicht namentlich genannten Empf nger in Beantwortung einer Anfrage zur Beurteilung der Promotion eines Theologen: "Was ich auf die von Ew. Excell. im gn digen Vertrauen an mich ergangene Frage ehrlich und gewissenhaft zu antworten habe, ist dieses, da Herr D. Schubert mit denen bey der Promotion hier exhibierten Speciminibus weder au erordentlich schlecht bestanden, noch auch sich besonders distinguirt oder einen vorz glichen Beyfall und Ruhm erlangt, und, was insonderheit das examen oder sogenannte colloquium betrifft, mir so viel wohl erinnerlich, da der sel. Herr D. Crusius nicht eben sehr damit zufrieden gewesen, sondern vielmehr gegen mich im Vertrauen seine Unzufriedenheit ber die dabey gezeigten Bl en ge u ert. Mit dem Lateinreden beym Disputiren gieng es ziemlich, nur schade, da die geschriebene Disputation nimis tenuis et jejunus libellus zu seyn schien. Von einer so genannten Doctorpredigt pflegt man hier allemahl und auch wohl mit Recht sehr viel zu erwarten, und ich wei nicht ob die vielleicht zu gro en Erwartungen und Forderungen oder auch gewisse dem hiesigen Geschmak nicht gefallende Dinge im u erlichen mit die Ursachen gewesen, da die Schubertische Doctorpredigt keinen sehr merklichen Beyfall fand. Mir hat sie doch noch be er gefallen, als ein paar nachher gehaltene Doctorpredigten [.]". - Der im Brief erw hnte Philosoph und Theologe Christian August Crusius (1715-75) war Petzolds wichtigster Lehrer und sp terer Kollege an der Universit t Leipzig. Petzold studierte nach Besuch der Landesschule Pforta in Leipzig Theologie; 1767 erlangte er den Magistergrad und wurde Prediger an der Universit tskirche. Ab 1774 lehrte er als au erordentlicher Professor Philosophie an der Universit t Leipzig, 1782 folgte der Ruf als Professor der Logik. 1787 promovierte er zum Doktor der Theologie. - Etwas gebr unt. Mit minimalen Spuren alter Registratur.