Dettagli
Editori
Els�ische Druckerei- und Verlagsanstalt, Strassburg, 1893.
Formato
4�. Getrennte Paginierung. Zus. ca. 450 Seiten. Einfacher Halbleinenband der Zeit mit handschriftlichem Inventarschild.
Soggetto
Psychiatrische Anstalt, Stephansfeld-H�rdt, Statistik, Jahresbericht, Medizin
Descrizione
Gutes Ex.; durchgehende leichte Knickspur, einige Titelbl�er mit Stempel. / Ab Jahrgang 1912/13 getrennt f�r die Anstalten Stephansfeld und H�rdt erschienen, so hier auch jeweils vorliegend. - Pro Bericht etwa 30-35 Seiten. - (Direktor und Oberarzt Dr. Stark; u.a.). - Inhalt / Kapitel: Krankenpersonal; Tabellen nach Krankheitsdauer, Formen der Seelenst�rungen, Aufgenommene, Todesursachen; Abg�e; Zivilstand, Religion; Krankenbewegung; allgemeine Verwaltung; Gewinn aus Landwirtschaft; Besitzstand der Anstalten; Ertr�; Einnahmen/Ausgaben; Zusammenstellung der Verpflegungstage; Verbrauch von Materialien / u.a. - "In Stephansfeld und in H�rdt kamen im August je 2 Typhusf�e vor. Der erste Typhusfall in Stephansfeld war aus Hoch-felden eingeschleppt. Die s�tlichen F�e verliefen g�nstig. W�end der grossen Hitze im August vorigen Jahres herrschten in beiden Anstalten zahlreiche Durchf�e mit �sert hartn�igem Verlaufe. Gegen Ende des Berichtjahres traten in Stephansfeld eine Reihe von Influenzaartigen Erkrankungen auf. Die Ausbreitung der Cholera in Russland und Frankreich, das heftige Auftreten derselben in Hamburg im August machte Vorbereitungen zum event. Empfange dieses gef�rchteten Gastes nothwendig. Es wurden Instructionen an das Personal vertheilt �ber das Verhalten w�end einer Cholera-Epidemie und das Verfahren bei der Desinfection, es wurde eine gr�ssere Menge von Thongef�en angeschafft zur Aufnahme der Desinfections-mittel, und die Desinfectionsstoffe wurden in gr�sseren Mengen gekauft. Hierbei stiess man aber auf Schwierigkeiten, denn gegen Ende August war von Strassburg kein Chlorkalk mehr zu bekommen. Es wurde weiter das Material zu 40 weiteren Betten in Bereitschaft gestellt und mit einem Unternehmer R�cksprache genommen wegen event. Aufbaues einer Isolir-Baracke in der Zweiganstalt Hoerdt. Gl�cklicherweise blieben wir von der Seuche verschont. In den dicht belegten Anstalten h�e man trotz aller Vorsichtsmassregeln ein heftiges W�then derselben bef�rchten m�ssen. Ein erster Schreck blieb uns aber nicht erspart. In der Nacht vom 4. zum 5. September erkrankte in Stephansfeld eine Geisteskranke mit heftigem Erbrechen und Durchfall. Dieselbe entleerte vom Anfange an v�llig f�- und geruchlose Massen, welche ganz das Aussehen von Gerstenbr�he hatten. Die Kranke collabirte ziemlich rasch, die Urinsekretion war unterdr�ckt. Wenn auch nach 24 Stunden Besserung eintrat, und mikroskopisch keine Cholera-Bacillen in den Entleerungen nachzuweisen waren, so hatte man doch erst nach 3 Tagen, nachdem Plattenkulturen zur Entwickelung gekommen waren, die Gewissheit, dass es sich nicht um Cholera asiatica gehandelt habe. � Nach Abzug des Abganges verblieben am 31. M� 1893, 1371 Kranke (689 M., 682 Fr.) in Verpflegung. Die Zahl der Verpflegten ist demnach im Laufe des Jahres um 42 K�pfe gestiegen. In der Zweiganstalt H�rdt wurde der Kredit f�r Unterhaltung der Geb�e fast ausschliesslich zu den laufenden Reparaturen verwendet. Ausserdem wurde mit diesem Kredite eine Umfriedigung des neuen Friedhofes hergestellt. Der Friedhof der Zweiganstalt war �berf�llt. Derselbe lag ausserdem so tief, dass auch in trockenen Jahren die Gr�r ein gutes Theil mit Wasser angef�llt waren. In Folge hiervon mussten die S�e bei Begr�issen meist in das Wasser gesenkt werden. Unter solchen Umst�en war die Anlage eines neuen Friedhofes ein dringendes Bed�rfniss. Die Gemeinde H�rdt weigerte sich anfangs, der Anstalt ein geeignetes Gel�e zu �berweisen, und in Folge dessen wurden die in der Anstalt Verstorbenen l�ere Zeit auf dem Friedhofe der Gemeinde H�rdt beerdigt. Schliesslich aber hat die Gemeinde H�rdt von den G�tern des Strassburger Spitales ein unmittelbar neben dem Anstalts-Grundst�ck an der Landstrasse gelegenes, 20 Are grosses St�ck erworben und der Anstalt als Friedhof �bergeben. In beiden Anstalten wurden endlich noch wichtige Bauten auf Kosten der beiden Bezirke ausgef�hrt. In Stephansfeld wurde der Hauptbau der Tobabtheilung der M�er, welcher noch die alten Esquirol'schen Zellen enthielt und �berhaupt in seiner ganzen Einrichtung den Anspr�chen der Neuzeit nicht mehr entsprach, abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Bis zum Schl�sse des Berichtsjahres war der Bau nahezu vollendet. Die Tobabtheilung der M�er bestand unter diesen Umst�en das ganze Jahr hindurch nur aus einem Corridor und 7 Zellen und die meisten Kranken der Tobabtheilung mussten auf die �brigen Abtheilungen vertheilt werden. Abgesehen davon, dass mehrere Abtheilungen in Folge dessen sehr �berf�llt waren, hatte dieser vor�bergehende Nothstand keine besonderen Missst�e zur Folge, und die Abtheilungen waren auch nicht wesentlich unruhiger als sonst." (aus dem Bericht v. 1. April - 31. M� 1893)