Aus dem Vorbesitz von Hans-Joachim Kolo� Einband und Schutzumschlag etwas berieben und besto�n, insgesamt vergilbt, sonst guter Zustand. Dreisprachig: Deutsch-Franz�sisch-Englisch. - Vom Wesen afrikanischer Kunst: Dem modernen Europ� mag es einige Schwierigkeit bereiten, sich vorzustellen, Kunst k�nne eine andere Funktion haben als die einer �hetischen Veredelung unseres Daseins, einer festlichen Garnitur des Alltags. In Wahrheit ist Kunst nie bloss zur Befriedigung eines angebo-renen oder ausgebildeten Sch�nheitssinnes entstanden. F�r den urspr�nglichen Menschen hat die Kunst�bung vielmehr sehr konkrete Funktionen erf�llt. Kunst war der r.andgrcifliche Ausdruck des religi�sen, des kuhischen Lebens. Und die Religion war eine Realit� die das Leben oft bis in die alit�ichsten Verrichtungen bestimmte. Dem pr�storischen J�r und Wildbeuter bot sich die Kunst als einzige M�glichkeit, zu den .:ussermenschlichen M�ten Verbindungen herzustellen. Die inzeitlichen Kunstprodukte -Felszeichnungen, grobe Tonoder Steinskulpturen - haben ts die Funktion, h�here M�te gut zu stimmen, ihre Kr�e anzuziehen oder zu bannen. Pr�storische Kunst sieht meist im Zusammenhang mit Praktiken der Jagdmagie. Mit dem �ergang zur Sess-haftigkeit, also dem Entstehen zun�st primitiver Hackbau-, sp�r hochentwickelter Ackerbaukulturen, wandeln sich nicht nur die Arbeitsmethoden zur Beschaffung des Lebensunterhaltes, die Lebensgewohnheiten und die Gesellschaftsstrukturen. Mit dem Wachsen enger Beziehungen zum angestammten Boden erwacht auch ein Beuusstsein f�r die Kontinuit�Lebens. Die Ahnen, auf en Wirken man fusst und deren T�gkeit man weiterf�hrt, innen an Bedeutung, man ;ht mit ihnen in kultischer Verbindung zu bleiben, vielerorts im Glauben, dass die Ahnen �ber ihren materiellen Tod hinaus �berhaupt den Fortgang des Lebens bestimmen. So gilt in den fr�hen Ackerbaukulturen - wiederum als Bestandteil des religi�sen Lebens einer Gemeinschaft - ein wesentlicher Teil der Kunst dem Ahnenkult. Das trifft gerade f�r die afrikanische Plastik zu. Da man als Ackerbauer und Viehz�chter auf die Fruchtbarkeit des Bodens und der Herden angewiesen ist, gilt es den M�ten zu huldigen, die �ber Fruchtbarkeit von Erde und Tier walten. Mindestens ein Teil der afrikanischen Plastik dient solchem Fruchtbarkeitszauber. Da die Welt von guten wie von b�sen M�ten erf�llt ist, Geistern, die im Baum, Busch, Fels oder im Tier ihren Sitz haben, entwickeln sich Praktiken, die guten Geister geneigt zu machen und die b�sen Geister abzuwehren. Wiederum ist das Mittel f�r solche Geisterbeschw�rung die Kunst. In der afrikanischen Plastik sind dies die Geisterfiguren. Das schwer durchschaubare Kr�espiel dieser Geistcrwelt zu erkennen und zum Wohl der Gemeinschaft wie des einzelnen zu wenden ist Aufgabe des Medizinmannes oder Zauberers. Er allein weiss, wie die Geister zu behandeln sind, was getan werden muss, damit sie Lebenskraft spenden oder diese nicht gef�den. Eines der Instrumente, die der Medizinmann zu diesem Tun f�r die Gemeinschaft und den einzelnen herstellt und weiht, ist der Fetisch, ein mit wunderwirkenden Elementen und Substanzen ausgestattetes Ger� das dem Besitzer Kraft schenkt oder ihn vor Gefahren sch�tzt. Auch der Fetisch ist, trotz seines oft kruden Aussehens, ein Kunstprodukt. Mit T�en und anderen theatralischen Veranstaltungen suchen Dorfgemeinschaften oder M�erb�nde die Ahnen, das heisst die Totenseclen, oder die Schutzgeister greifbar und allen sichtbar auftreten zu lassen. Hauptbestandteil des vermummenden Kost�ms ist die Maske. Wer sie tr�, stellt nicht eine Ahnengestalt, einen Schutzgeist oder eine mythische Figur dar. Im Augenblick, da er hinter der Maske verschwindet, wird er f�r die Zuschauer wie f�r sich selbst zu dieser Figur und gewinnt deren Macht. Charakteristisch f�r die Maske ist der unwirkliche, oft furchterregende Ausdruck; manchmal zeigt sie menschliche und tierische Elemente in unheimlicher Verbindung. Die Maskenkunst bildet einen weiteren wichtigen Teil der afrikanischen Plastik. Dabei unterscheiden sich die Masken, die nur vor das Gesicht gebunden werden, von solchen, die als St�lpmasken den ganzen Kopf umh�llen, und schliesslich von den eigentlichen Aufsatzmasken, die als Kunstgeb�de hoch auf dem Kopf sitzen. [.]