Shikijyo : sexual desire. Mit Texten von Jean-Christophe Ammann .

Gutes Exemplar. // Nobuyoshi Araki (* 25. Mai 1940 in Minowa, Tokio) ist einer der bedeutendsten Fotografen Japans. Bekanntheit erlangte der K�nstler vor allem im Genre der Aktfotografie. Er lebt und arbeitet in Tokio. Nobuyoshi Araki ist der Sohn eines Schuhverk�ers. Er studierte von 1959 bis 1963 Fotografie an der Chiba Universit�und arbeitete im Anschluss zun�st f�r eine Werbefirma. Araki war fr�h ein begeisterter Bewunderer von Brassa�Henri Cartier-Bresson und Jean-Luc Godard. Seine eigene Karriere begann 1964 mit Bildern �ber Kinder in der Stadt, dann fotografierte Araki seine eigene Hochzeitsreise. Aus diesen Fotos entstand das heute legend� Buch Sentimental Journey. In den 1970ern l�ste sich Araki von der Pressefotografie und der Reportage-Fotografie und begann, das Zwischenmenschliche zu zeigen. Er dokumentierte die Abgr�nde der Seele und fand schnell den Zugang zur Erotik. Zu dieser Zeit begann er, seine Fotografien unter anderem im Avantgarde-Comicmagazin Garo zu ver�ffentlichen. Araki erfand den Begriff "Foto-Ich". Dieses sei ein Wechsel zwischen Fiktion, Wahrheit und Wunsch. Araki ist ein ambitionierter Betrachter der Umwelt und fotografiert t�ich. In Japan werden seine Fotos teilweise wegen "Obsz�nit� zensiert, wobei der K�nstler die "schwarzen Balken" der Zensur in einigen seiner B�cher ironisch aufgreift und seine B�cher mit Pinsel und Farbe selbst zensiert. Eines seiner bekanntesten Models ist die isl�ische S�erin Bj�rk, die seine Arbeiten bewundert. Araki fotografierte unter anderem Bilder f�r ihr 1996 erschienenes Album Telegram. // INHALT : Jean-Christophe Ammann Nobuyoshi Araki --- Peter Weiermair Araki - Ein Henry Miller der Fotografie --- Mario Kramer Nobuyoshi Araki - Private Tokyo --- Nobuyoshi Araki Shikijyo Sexual Desire --- Appendix. // Auf den ersten Blick lassen die Bilder des Tokioter Fotografen Araki dem westlichen Betrachter das Blut in den Adern gefrieren. Dabei sind es gerade seine erotischen Bilder, die - zumal in Konfronta-tion mit den von der Enge der Metropole Zeugnis ablegenden Stadtansichten - auf gewaltvolle Weise das Eingebundensein besonders der Japanerin in die starren Strukturen der japanischen Gesellschaft zum Ausdruck bringen. Es sind die gequ�en Eingeweide der auf engstem R�e lebenden Stadtbewohner, die hier in aller H�e symbolisch zur Darstellung gelangen. K�nstlerische Inszenierung geht bei Araki Hand in Hand mit Dokumentarfoto-grafie. Gleichsam als Seelenbilder oder "innere" Stadtlandschaften lassen sich Arakis Fessel-Bilder lesen. Sie fesseln durch ihre gewollte Obsz�nit�den Blick des Betrachters, aber nur um sogleich den Blick frei zu geben auf die extremen Fesseln, die Tradition und Verhaltenskodex in der japanischen Gesellschaft darstellen. Die hohe Kunst der Fesselungen - vorgenommen von einem japanischen "Master of Bondage" - besteht darin, da�den gefesselten Frauen auch in den H�efesselungen keinerlei Blutgef�e abgebunden werden, indem in der Konstruktion ein ausgekl�geltes Gleichgewicht herrscht. Dieses Gleichgewicht bedingt, da�die Fesseln nirgends dr�cken, auch das wieder eine Metapher f�r das verbreitete Vergessen auch des eigenen Gefesseltseins - Araki f�hrt es uns vor Augen. Er konfrontiert uns aber zugleich auch mit dem guten St�ck Lust, das wir darin finden, diese Fesseln zu l�sen. Diese Serie wird vom Frankfurter Kunstverein und vom MMK Museum f�r Moderne Kunst in Frankfurt als gro� Installation gezeigt Das Besondere dieser Installation ist auch in Buchform umgesetzt worden. (Verlagstext) ISBN 9783908162438