Questo sito usa cookie di analytics per raccogliere dati in forma aggregata e cookie di terze parti per migliorare l'esperienza utente.
Leggi l'Informativa Cookie Policy completa.

Rare and modern books

Prochaska, Franz Faustin, Theologe (1749-1809).

Eigenh. Brief mit U.

Prag, 20. XII. [1784].,

450.00 €

Inlibris Antiquariat

(Wien, Austria)

Ask for more info

Payment methods

Details

Author
Prochaska, Franz Faustin, Theologe (1749-1809).
Publishers
Prag, 20. XII. [1784].
Keyword
Autographs: Science
Languages
English

Description

4 SS. auf Doppelblatt. 4to. Spannender Brief an einen Professor mit Neuigkeiten vom akademischen Leben in Prag, besonders in Bezug auf die neu gegr ndete Kgl. B hmische Gesellschaft der Wissenschaften. Prochaska berichtet zun chst von einem Besuch Kaiser Josephs II. bei der Gelehrtengesellschaft: "Unsere Prager Privatgesellschaft erhielt von dem Monarchen, als dieser zu Prag dem Lustlager im Herbst beywohnte, den erw nschtesten Beyfall. Er bezeigte sich gegen dieselbe sehr gn dig, und sagte unter andern in Gegenwart einige Mitglieder: Sie kommen meinen W nschen zuvor [.]". Zwar habe der Monarch die Gesellschaft nicht zu einer ffentlichen Akademie der Wissenschaften erhoben, doch wies er ihr per Dekret einen Saal der Karlsuniversit t f r ffentliche Sitzungen zu und erteilte der Gesellschaft die Erlaubnis, ein Pr sidium zu w hlen. Weiters beschreibt Prochaska die Umstellung des Unterrichts an der Karlsuniversit t von der lateinischen zur deutschen Sprache und nennt mehrere Lehrende und deren Vorlesungen. Eine Anfrage des Empf ngers zu Rezensionen aktueller b hmischer und m hrischer Geschichtswerke von Josef Dobrovsk und Gelasius Dobner muss Prochaska aus Zeitgr nden vorerst ablehnen, da er kurz vor Abschluss seiner tschechischen Bibel bersetzung stehe: "ich arbeite eben jetzt an einer B hmischen Uebersetzung des neuen Bundes nach der Vulgata, wo ich jedoch den Originaltext, und die alten Uebersetzungen und andere Hermeneutische Mittel durchg ngig zu Rathe ziehe, und berall, wo es n thig, buchst bliche Erl uterungen beyf ge; und wie wohl ich schon darin ziemlich weit gekommen bin, in dem der Brief an die R mer schon unter der Presse ist, so werde ich dennoch vor Ostern nicht fertig werden k nnen [.]". Abschlie end bittet Prochaska den Empf nger im Namen des Bibliothekars der Karlsuniversit t Karel Rafael Ungar (1744-1807) um Preislisten f r B cher, die wahrscheinlich f r die Bibliothek der Gesellschaft der Wissenschaften angekauft werden sollten. Ungar ist heute vor allem als Vertreter der "Nationalen Wiedergeburt Tschechiens" bekannt und war, wie auch die beiden im Brief erw hnten Historiker, Mitglied der K niglichen b hmischen Gesellschaft der Wissenschaften. - Prochaska studierte in Prag Philosophie und Theologie; 1768 legte er als Paulaner sein Ordensgel bde ab und nahm den Namen Faustin an. Nach Abschluss des Studiums 1772 wirkte er als Prediger und Lektor. Die von Maria Theresia angeregte tschechische Neu bersetzung der Bibel wurde ihm von seinem Mitbruder, dem Slawisten Fortunat Durich, bertragen und machte ihn bekannt. Nach Aufl sung seines Ordens widmete sich Prochaska zun chst literarischen T tigkeiten; 1786 wurde zum Director der Prager Gymnasien und zum b hmischen B cherzensor ernannt. 1807 folgte die Ernennung zum Direktor s mtlicher Gymnasien in B hmen und zum Bibliothekar der Karlsuniversit t. - Knittrig und leicht braunfleckig. Mit montierter ms. alter Katalogbeschreibung und Sammlernotiz in Tinte (2v).