Eigenh. Brief mit U.

4 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Beiliegend Portraitlithographie. 4to. An einen Freund mit einem Reisebericht von einer Forschungsreise zur deutschen Renaissance, die L bke mit seiner Frau unternahm: von Wilhemsh he ber Liebenstein, Schmalkalden, Gotha, Erfurt, Weimar, hier trennten sich die Wege: "[.] meine Frau fuhr direkt nach Berlin, ich aber trat nun die eigentliche Wanderung an, davon wechselnde Schichsale ich gleich in den ersten Tagen durchkostete: in Zeitz, einem erb rmlichen Neste 5 Stunden Aufenthalt ohne irgend eine Ausbeute; in Altenburg ingegen eines der Sch nsten Rathh user der Renaissance. Zwickau bot in seiner z chtigen Martinkirche nur dem gro artigen Altarwerke Wohlgen sses Anregendes genug, wenn es auch f r meinen speciellen Zwecke wenig ergiebig war. Gestern Abend 9 Uhr kam ich hier an und fand nach einigem Umherrirren in den Gasth fen endlich ein Dachk mmerchen im Rothen Hischen; | 'Je im Rothen Hirschen | Auf Renaissance er thut pirschen.' | (der Reim ist f r Frln Ida vorzugsweise bestimmt.) Fr h habe ich in hartn ckigem mehrst ndigen Dauerlaufe die Stadt bereits auf Ren. protokollarisch vernommmen; nun will ich, nun auszuruhen, mit den Freunden daheim mich etwas in F hlung setzen. Ich hatte mir fest vorgenommen, auch meiner verehrten Lehrerin, die freilich wohl schon am Rheine weilst, einmal von der Reise aus ein Lebenszeichen zu senden, allein ich sehe wohl, da ich zu meinem speciellen Briefe nicht komme, weil meine Kopf- u. Augenkr fte doch recht angegriffen sind u. der Schonung bed rfen [.]". Am darauffolgenden Tag m chte L bke ber G rlitz und Liegnitz nach Breslau weiterfahren und merkt dazu an: "Die Eisenbahn ist bei Tage wieder entsetzlich bei der Sonnengluth". - L bkes Werk "Geschichte der deutschen Renaissance" (Ebner & Seubert) erschien 1872. - Beiliegende Portraitlithographie von Johann Leonard Raab mit der lith. U. L bkes.