Dave Brubeck Quartet. Text von Karl Heinz Nass.

Ein gutes Exemplar. - (Programmheft / oder Schallplatten-Beilage ?). - Mit Werbung von fontana Schallplatten, Braun und astra-Theater Essen ("Jazz an einem Sommerabend"). - Mit Photographien von Dave Brubeck (und Band). - � Als dann 1951 Paul Desmond, eins der ersten Mitglieder des Oktetts, wieder zu ihm stie� entstand das Dave Brubeck Quartet. Daves erster Musikunterricht war herk�mmlicher Art. Die Instrumente: Klavier und Cello. Dennoch spielte er schon mit dreizehn Jahren in Tanzorchestern. Als Musikstudent organisierte er eine Swingband. "Nach dem Krieg kam ich zu Milhaud, weil ich Komponist werden wollte", erz�t Dave. "Er nahm mich als Sch�ler an, riet mir aber, meine urspr�ngliche Musik, den Jazz, nicht zu verlassen. Ich bedauere nicht, seinem Rat gefolgt zu sein - wenn es mir auch manchmal leid tut, da�ich nicht mehr Zeit zum Komponieren habe. Aber dieses Bedauern h� nicht lange- an, wenn man zu einem Quartett geh�rt, das Abend f�r Abend sch�pferisch t�g ist. F�r mich ist das Quartett ein integriertes Instrument, das aus vier individuellen Solisten besteht, von denen jeder zugleich Komponist und Ausf�hrender ist. Wer gerade ein Solo spielt, ist in diesem Augenblick Komponist und Dirigent - und es ist die Pflicht und das Recht der drei anderen, ihn dabei zu unterst�tzen." DAVE BRUBECK kam am 6. 12. 1920 in Concord, Kalifornien, zur Welt. Seine Mutter war Pianistin, seine beiden Br�der lehren Musik. Mit vier Jahren bekam er die ersten Klavierstunden. Zu seinen sp�ren Lehrern geh�rte au�r Darius Milhaud auch Arnold Sch�nberg. Sein Oktett gr�ndete er 1946, das Trio 1949. Und sein Quartett ist nun auch schon wieder neun Jahre alt PAUL DESMOND, eigentlich Paul Desmond Breitenfeld, wurde am 25. 11. 1924 in San Francisco geboren. Sein Vater war Organist. Auch er kann ein abgeschlossenes Musikstudium vorweisen. 1953 w�ten ihn Amerikas Kritiker zum "Neuen Stern" am Himmel des Jazz. Seitdem gilt er als einer der besten Altsaxophonisten der Welt. Viele halten ihn sogar f�r den besten �berhaupt. JOE MORELLO, 1928 in Springfield, Massachusetts, geboren, ist der Schlagzeuger des Quartetts. Auch er hat, wie fast alle erstklassigen Jazzmusiker, schon als Kind sein erstes Instrument gespielt: Violine. Bekannt wurde er durch ein Engagement bei Stan Kenton und seine drei Jahre beim Marion McPartland Trio. Als er im Oktober 1956 zu Brubeck kam, war die nahezu einstimmige Meinung der Fachleute: "Wir haben gar nicht gewu�, da�das Quartett noch so verbesserungsf�g war. Aber Joe beweist es jeden Tag." GENE WRIGHT ist das neueste Mitglied von Brubecks Quartett. Er kam erst im Januar 1958 zu ihm, gerade rechtzeitig zur gro�n Asien-Tournee, auf die das State Department die Combo schickte. F�r w�rdig befunden, als Amerikas Musikbotschafter in die Welt zu ziehen, erwies er sich als hervorragender Bassist. Den letzten Chorus soll Dave Brubeck selbst �bernehmen: er hat seinem Publikum noch etwas zu sagen. "Die Zuh�rer eines Konzerts sind f�r mich Mitwirkende. Sie sind das f�nfte Instrument unserer Combo. Wie sie ihren Part spielen, entscheidet sich bei jedem Konzert von neuem." Karl Heinz Nass.